22.02.24Hamburg

VDR-Präsidentin Gaby Bornheim: „Die Sorge vor Spannungen in der Welt nimmt zu – Schifffahrt braucht Sicherheit und Stabilität!“

Weltweite Konfliktlagen fordern die Schifffahrt heraus

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine überfallen. Der Krieg hält auch zwei Jahre danach in unverminderter Härte an und sorgt für unermessliches Leid. Das betrifft auch die Schifffahrt. So sind etwa knapp 15 Prozent der weltweit eingesetzten Seeleute russischer oder ukrainischer Nationalität. Oftmals sind sie und ihre Familien direkt betroffen vom Krieg in der Ukraine. Weite Teile des Schwarzen Meers bleiben zudem Kriegs- und Risikogebiet – und damit für die Schifffahrt eine Gefahrenzone.
 
Das Rote Meer ist derzeit ebenfalls nicht sicher, da jemenitische Huthi-Rebellen seit drei Monaten Handelsschiffe mit Drohnen und Raketen beschießen. Hintergrund ist der Krieg in Nahost. Die Angriffe haben dazu geführt, dass das Seegebiet um das Rote Meer von der Mehrzahl der Schiffe inzwischen gemieden werden muss.
 
Darüber hinaus nehmen die Spannungen zwischen China und Taiwan und im südchinesischen Meer weiter zu. Ein Konflikt in diesen Seeregionen hätte weitreichende Folgen. Allein durch die Straße von Taiwan verlaufen etwa 50 Prozent des globalen Seehandels.
 
„Die Schifffahrt sieht sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die durch Kriege und Konflikte verursacht werden. Unsicherheiten, Risiken und Einschränkungen sind die Folge. Eskalierende Gewalt kennt nur Verlierer. Schifffahrt braucht Sicherheit und Stabilität, um die Welt mit den Gütern zu versorgen, die unsere Gesellschaften zum täglichen Leben und Wirtschaften benötigen. Dazu müssen alle Verantwortlichen beitragen. Klar ist aber auch: Die Schifffahrtsbranche ist krisenerprobt und hat immer wieder bewiesen, dass sie flexibel auf neue geopolitische Rahmenbedingungen reagieren kann. Wir sorgen auch in schwierigen Zeiten für Versorgungssicherheit“, erklärt Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder (VDR).

 

Über den Verband Deutscher Reeder
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit seinen mehr als 150 Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Seeschifffahrt vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

 

Foto: VDR/Ulrich Perry

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